Sonntag, 9. März 2014

Immobilienbewertung im Vergleich zu alternativen Geldanlagen

Immobilienbewertung im Vergleich zu alternativen Geldanlagen
Zur „Renditeberechnung“
Ein Zuhause ist etwas anderes als eine Unterkunft“.
Die Idee, Zinshäuser als Einkommensquelle zu halten, hat ihren Ursprung in den  Arbeiterwohnquartieren des Frühkapitalismus. Schmucklose Bauten in einfacher Ausführung mit minimaler Ausstattung. Eine Renaissance erlebte die Billigbauweise in den Nachkriegsjahren in Deutschland. 50er Jahre-Bauten klingt heute schon wie eine Drohung, war aber damals etwas anders gemeint: Man stand unter Druck. Deutschland war ausgebombt, hinzu kamen die Flüchtlingsströme aus dem Osten. Es ging schlicht und ergreifend darum, erst einmal ein „Dach über dem Kopf“ zu haben. Das Ganze war „nur“ auf die preiswerte Befriedigung elementarer Bedürfnisse abgestellt.
Von „Wohnen“ war keine Rede- erst einmal eine „Bleibe“. Auch die Mieter haben dies nicht als eine Dauerlösung gesehen, rein gefühlsmäßig war es auch nicht ihr „Zuhause“, kein Dauerzustand, eine Bleibe eben.
Dass diese Tristesse nicht mit bleibendem Wert behaftet sein kann, war von Anfang an klar. Für den Vermieter – einst Kriegsgewinnler, jetzt neue Strategie (Acker in Bauland) –  reduzierte sich dann die Folgerechnung auf einen trivialen Bruch aus 2 Zahlen: Jahresmiete/ Baukosten (heute: Rendite genannt). Je höher desto besser[1]!
Das ganze war so einfach wie plausibel. Um das nachzuvollziehen,  bedarf es keines Kaufmannsgehilfenbriefes.
Das war nicht nur in Deutschland so: Z.B. auch in Amerika... Wenn dann in 20 oder 30 Jahren die Ratten oder „Neger“ in Harlem einziehen –  auch egal, die Sache hat sich ja „rentiert[2]“.
Zurück zu Deutschland: Welche Möglichkeiten hätten denn noch bestanden?
Z.B. hätte unser Grossgrundbesitzer auch ein paar Hundert M² seiner Villa Heimatvertriebenen (gegen Bezahlung, versteht sich) überlassen können – hat er aber nicht gemacht! Denn da rechnet man eben anders –mit  Perspektive, d.h. richtig –hier geht es schließlich um das persönliche Wohl!
Also noch einmal – Rendite ist nur ein Faktor, wenn die Sache nachher so gut wie nichts mehr Wert ist (sprich: von der man sich über kurz oder lang eh verabschieden will[3]).
Man nehme eine einfache Zahl, belege sie mit einem Fremdwort und so hat nicht nur jeder Provinzmakler (leider nicht nur der!) seinen Gassenhauer. Jetzt noch ein paar Modewörter hinzu: nachhaltig, ökologisch oder noch besser architektonisch- ganzheitlich... und schon mutiert der Gassenhauer zum Evergreen, was im Grunde das Selbe ist – egal, kommt eh keiner drauf!
 


[1] In Zeiten akuter Geldknappheit ist ein kontinuierlicher Zahlungsstrom – so wie hier - in Form einer regelmäßigen Miete – ein wahrer Segen.
[2] „Pioniergeist“ – einfach und skrupellos (gegenüber den Bewohnern und der Allgemeinheit, die dann mit den Folgeschäden zu kämpfen hat.)
[3] In Zeiten steigender Scheidungsraten wird heute selbst die Ehe unter diesem Aspekt betrachtet; keiner wird dies jedoch veröffentlichen, sonst ist der andere eher weg bevor sich die Aktion ausgezahlt hat!
Exkurs:
Konkurrierende  Geldanlagen

*1*
Mit Aktien lässt sich sehr schnell viel Geld verdienen. Renditen realisieren sich durch Ausschüttung von Dividenden und Kurssteigerungen. Der Effektenmarkt ist offen gegenüber einer Vielzahl an Akteuren. Kurse sind daher recht objektive Grössen. Sie bemessen sich nicht nur am gegenwärtigen Ertrag, sondern reflektieren auch alle erdenklichen zukünftigen Ereignisse.
Sie unterliegen aber auch starken Schwankungen, teils durch Fehler des Managements in der AG, teils durch unerwartete Ereignisse, Krisen auf Rohstoffmärten, Absacken der Nachfrage, Druck durch die Konkurrenz... dann auch noch künstliche Bewegungen durch Manipulationen...
Da so ein Papier keine Substanz (sprich Eigengewicht) hat, gibt es auch nichts, was seinen Verlauf bremsen könnte.
Ohne fundierte Kenntnisse kommt hier kaum einer klar. Also: für Laien als Alternative zum Sparbuch kaum geeignet.
*2*
Gold ist das Wertaufbewahrungsmittel „par excellence“. Daher hat man auch die Geldmenge seit altersher vorzugsweise ans Gold gebunden. Je mehr man beim Geld die Golddeckung aufgegeben hat, desto mehr war es Wertverlusten (sprich: Inflation) ausgesetzt.
Vor- und Nachteile liegen auf der Hand:
Vorteil von Gold gegenüber einer Immobilie: Gold ist ein homogenes Gut, beweglich und läßt sich stückeln.Immobilienwerte werden von diversen Faktoren bestimmt und sind ortsgebunden, also geldferner, d.h. weniger fungibel.
Nachteil ist: Gold hat keinen Gebrauchswert und erzielt auch keine Erträge.
*3*
Kunstwerke sind Unikate. Wirtschaftlich leben sie allein von Ihrem Seltenheitswert. Jeder Vergleich der genialen Einzelleistungen hinkt. Der Kunstmarkt ist daher überwiegend eine Domain eines Expertenpublikums und auch nur in diesen Kreisen fungibel. Unter Sicherheitsüberlegungen scheidet dieser Markt regelmässig für ein breites Publikum aus.
*4*
Anders als bei Wertpapieren sind Immobilienrenditen eher mittel- bis langfristigen Bereich angesiedelt, oft über Generationen.
Immobilienwerte steigen langsamer; sie können aber auch nicht so tief fallen. Essen, Trinken, Wohnen, z.B. aber auch Geselligkeit pflegen oder Traditionen bewahren sind elementare Lebenselemente. Sie sind unverzichtbar. Grund und Boden sind zudem nicht beliebig vermehrbar – und bilden ebenso dauerhaft Wert. Die 3 vorgenannten Anlagen haben keinerlei praktischen Gebrauchswert. Dieser bleibt der Wohnimmobilie auch in Krisenzeiten erhalten.
Der Wert einer Immobilie hängt von zahlreichen Faktoren ab, von der Architektur, der Bauausführung, dem landschaftlichen, baulichem und kulturellen Umfeld... Ein Stadtteil zeichnet sich nicht nur durch Funktionalität aus, sondern hat auch ästhetische Momente. Im Gegensatz zum reinen Kunstwerk, ist eine Stadt organisch gewachsen. An diesem „Kunstwerk“ haben viele unterschiedlich mitgewirkt. 
Ein historischer alter Stadtkern ist kein lebendiges Museum, eher vielleicht Stein gewordener Zeitgeist.. Ein Dom ist auch Geist; aber er wohnt nicht drin.
Zurück zur Rendite!
Manche „Immobilien-Experten“ rechnen „ihre“ Renditen über 30 oder gar 50 Jahren hoch!
Ernsthaft... Vor 50 Jahren sah man im Ruhr – Gebiet (da war ich damals) überall noch Bierkutscher, Brauereipferde mit sprichwörtlich dicken Hintern und  Anhänger, beladen mit Bier in Eichenfässern. Brauereipferde und Bier in Eichenfässer gibt es (fast) nicht mehr. Dicke Hintern wohl, aber nicht bei Pferden!
Dafür haben wir heute IPods, MPEG-3 Player, Handys...
Was es damals gab, gibt es heute nicht mehr. Was es heute gibt, gab es damals noch nicht!
Was soll dann die Erkenntnis, dass sich mein Einkommen in dieser Zeit (nominell) verdreifacht hat!
Damals hatten wir als Preisindex den Warenkorb eines Vier-Personen-Arbeitnehmerhaushaltes (heute harmonisierter EU – Konsumgütepreisindex), da war doch was ganz anderes drin!
Zahlen sind ja ganz hilfreich, aber eben nur Zahlen, Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck!
Auch in Grossbetrieben stürzt sich fast alles nur auf eine Zahl als Ziel. Das macht sogar krank.

Konservatives Investment in einem aufstrebenden Markt

Konservatives Investment in einem aufstrebenden Markt: Neubauprojekt Basadingen (12 Luxuswohnungen) 

 Zur vollständigen Objektbeschreibung

Interner Zinsfuss, Rentenbarwert – alternative Berechnungen:

Rentabilität Rendite Verzinsung Amortisation Cash Flow Immobilien-Rendite
 8‘000‘000  Zielwert; M/m² = monatliche Bruttomiete pro m². sie geht in die Berechnungen unter Abzug der aus der Miete zu bestreitenden Nebenkosten ein. Diese Kosten haben wir mit CHF 3 pro m² monatlich kalkuliert.  Δ Wert = Wertzuwachs auf den Indexwert (2015=100%);Verkauf = Verkaufserlös nach Ablauf von 10 Jahren  Rendite = Zinssatz zu dem sich das eingesetzte Kapital verzinst, hier: nach der internen Zinsfuss – Methode, Wiederanlageprämisse: zum Fremdfinanzierungszinssatz; Rentenbarwert ist der Zeitwert der Investition zum Beginn der Laufzeit. Der Abzinsungsfaktor (i) beträgt 5%.
 8‘000‘000    Alternative Ergebnisse bei ungünstiger allgemeiner wirtschaftlichen Entwicklung (mäßige oder stagnierende Wirtschaftslage).
 8‘000‘000   Resultate bei ausgesprochen ungünstiger konjunktureller Entwicklung (stagnierende Wirtschaft, Turbulenzen in der EURO – Zone, Konflikte in Schwellenländern ...) .
Prämissen der Berechnungen:
Der Betrachtungszeitraum ist auf 10 Jahre begrenzt. Die Zinssatz auf die Hypothekarkredite (Annuitätendarlehen) haben wir einheitlich mit 2,5% p.a. angesetzt. Die Zinssätze sind über die Laufzeit von 10 Jahren festgeschrieben.
Die Eigenkapitalquote beträgt hier 25%. Bei einer Investitionsvolumen von CHF 8 Mio. ergibt sich damit ein (Anfangs-) Eigenkapital von CHF 2 Mio. CHF 6 Mio. sind fremd zu finanzieren.
Mittelverwendung: die jährlichen finanziellen Überschüsse dienen vorrangig der Tilgung (Amortisation). CHF 30T werden den jährlichen Rücklagen zugeführt.
Ergebnisse:
Wir gehen von einer entspannten Wirtschaftlage aus, in der sich der Trend der vergangenen beiden Jahrzehnte positiv, leicht gedämpft vorsetzt. Die projektierten Renditen erscheinen realistisch.
Selbst bei ungünstigen Annahmen – Negativwachstum, sinkendes Preisniveau bei Mieten und Verkäufen, ergeben sich positive Renditen. Der Rentenbarwert bewältigt dabei noch gut einen Abzinsungsfaktor von 5%. Auch bei Anschlussfinanzierung zu über 5% wäre das Objekt weiterhin tragfähig..
Zugrundeliegende Daten:
Grunddaten:
Wohnungsübersicht
(1) Die Ziffernfolge entspricht der Nummerierung der Wohnungen in den Aufteilungsplänen zur Begründung von Stock­werkseigentum.
(2) Die Wohnflächen sind die Netto-Wohnflächen der im jeweiligen Sonderrecht stehenden Gebäudeteile. Flächen un­ter 1,5m Raumhöhe in den Dachgeschosswohnungen bleiben außer Ansatz. Zu jeder Wohnung gehört ein Kellerraum. Diese Flächen sind hierin nicht enthalten. Sondernutzungsrechte sind hierin ebenso nicht enthalten. Terrassen (Gar­tensitzplätze) und Balkone begründen Sondernutzungsrechte zugunsten der jeweiligen Wohnungseigentümer. Die KFZ - Stellplätze in der Tiefgarage und der Schutzraum begründen jeweils eine eigene Dienstbarkeit. Die Verfügung hierüber und ihre Nutzung sind in gesonderten Reglements geregelt. Betriebsräume, Verkehrsflächen (Flure, Treppenhäuser, Wege) und Gartenland - frei von Sondernutzungsrechten – stehen im Gemeinschaftseigentum.
(3)+ (4) T = Terrasse: Der Ausweis betrifft die Fläche des Gartensitzplatzes (den fundamentierten Teil der Terrasse). Die Fläche geht zu 33,3% in die Wohnflächenberechnung ein.
Blk = Balkon. Der Ausweis betrifft die Fläche der Balkone. Sie geht in die  Wohnflächenberechnung zu 50% ein.
(5) Der Ausweis betrifft die gesamte Wohnfläche.
(7) Hierbei handelt es sich um die Herstellungskosten, inklusive aller Nebenkosten.
(8) Der Ausweis betrifft die durchschnittlichen monatlichen Erträge aus der Vermietung der Wohnungen und Tiefgaragenstellplätzen. Stromerträgen aus dem Betrieb der Photovoltaik - Anlagen werden mit den Nebenkosten zugunsten des Mieters saldiert. (9) Die Werte beruhen auf Ertragsprognosen für die kommenden 10 Jahre ab Bezugsfertigkeit.
Die Wertziffern ergeben sich aus dem Verhältnis der einzelnen Wohnflächen zur Gesamtwohnfläche. Diese sind maßgeblich zur Ermittlung der Stimmrechtsanteile an der Eigentümergemeinschaft. Nach ihnen bemisst sich die Auftei­lung der gemeinschaftlichen Kosten.
  1. Preis
- Bestandteile
Hierbei handelt es sich um die reinen Anschaffungs-, bzw. Herstellungskosten des Objektes[1], einschließlich Steuern[2], Gebühren (Bewilligungen, Anschlüsse, Abnahme), Zinsen zur Zwischenfinanzierung und sonstiger Nebenkosten (Beurkundung, Grundbuch...).
- Leistung
Das Umfeld liegt in einer „mittleren“ Wohngegend. Hinsichtlich Ausstattung und Ausführung bewegen wir uns allerdings in einem ausgesprochen hochwertigen Bereich.
In wenigen Stichworten:
42,5 cm Thermopor® - Ziegelmauerwerk, Deckenstrahlungsheizung, Eichenholzfenster (4 mal so teuer wie Markenprodukte aus Kunststoff oder Aluminium), Natursteinböden und Wandfliesen, Küche mit Markengeräten der obersten Preisklasse, Farben auf Basis natürlicher Pigmente, frei von Allergenen (10 mal so teuer wie gängige Umweltprodukte), Rohrleitungen, Installationen ebenfalls mit besonderem Schallschutz. Insgesamt entspricht das Angebot hohen Ansprüchen an Hygiene – baubiologisch und physikalisch- schadstoffarm, hoher Wärme- und Schallschutz.
Nicht dass wir ein Alleinstellungsmerkmal unbedingt behaupten wollen – aber auch im Vergleich zu Offerten im hochpreisigen Bereich finden wir so gut wie kaum Äquivalente, und das beschränkt sich nicht allein auf die Ostschweiz.
Renditeberechnung
Der Betrachtungszeitraum bezieht sich auf volle 10 Jahre ab Bezug. Erträge und Kosten haben wir für die einzelnen Jahre jeweils mit dem Durchschnittswert angesetzt.
Ferner sind wir davon ausgegangen, dass die Erträge vorrangig zur Zahlung der Zinsen und Kosten dienen. Der Überschuss wird vollständig zur Amortisation (Tilgung) der Darlehen verwandt.[3]
Bei der Zinsberechnung haben wir eine Fremdfinanzierung von 75% der Anschaffungskosten unterstellt. Ferner: Der Zins ist auf 2,5% p.a. auf 10 Jahre festgeschrieben.
Die „Wertsteigerung“ haben wir mit 5 Basis – Punkten p.a. (2015= 100%) kalkuliert. Im Preis bewegen wir uns im unteren Bereich des Marktniveaus; in Verbindung mit der allgemeinen Erwartung kann der Satz auf den Betrachtungszeitraum von 10 Jahren als moderat angesehen werden.
Erträge
Der Ausweis betrifft die Bruttoerträge aus der Vermietung. Heiz- und Warmwasserkosten reduzieren sich um den Eigenverbrauch aus der integrierten Photovoltaik - Anlage. In einer ersten Ausbaustufe gehen wir von einer Eigenanteil[i] von 30% aus. Erweiterungen der Kapazitäten an Speicher und sonstiger Technik sind möglich, aber erst dann wenn die entsprechende Preisentwicklung auf dem Markt dies wirtschaftlich hergibt.

[1] In der Fachsprache gemeinhin als „Gestehungskosten“ bezeichnet.
[2] Inklusive Mehrwertsteuer. Verkäufe unterliegen der Handänderungssteuer
[3] Anmerkung: Der Berechnung einer Rendite nach der internen Zinsfuss – Methode entspräche dann der Prämisse einer Wiederanlage zum Fremdfinanzierungszinssatz- also nicht, wie sonst üblich, zur höheren Rendite. Auf eine Auf-, bzw. Abzinsung haben wir zum Zwecke dieser Berechnung verzichtet; wie sich das Mieterhöhungspotential in den einzelnen Jahren realisieren wird, hängt von diversen Faktoren ab: Konjunktur, Zinsentwicklung, Fluktuation der Mieter, usw. Ein Grossteil der Kosten sind Zuführungen zu den Instandhaltungsrücklagen. Die übrigen – zahlungswirksamen – Aufwendungen sind zudem reichlich bemessen.
 

Die monatlichen Umlagen betreffen Heizung, Warm-, Kaltwasser, Abwasser, Gebühren für Multimedia- Anschlüsse, Kaminfeger. Alle anderen Aufwendungen sind in der unten stehenden Position „Kosten“ enthalten.
Die monatliche Umlage beträgt 1,50 CHF/m².
Es ist jedoch vorgesehen, einzelne Wohnungen nacheinander zu verkaufen. Diese Erlöse sind zum Zwecke dieser Rechnung hier nicht erfasst.
Kosten
Hierunter fallen die Aufwendungen die aus den laufenden Mieteinnahmen zu decken sind:[1]
 

[1] Die Bauausführung ist ausgesprochen hochwertig, vor allem durch die Wahl wertbeständiger Materialen und Baustoffe. Bewusst haben wir auf Fahrstühle, Elektromotoren zur Betätigung von Fensterläden etc. verzichtet, um Wartung und Erneuerung gering zu halten. Die Aussenparkplätze stehen im Gemeinschaftseigentum. Reparaturen, Instandsetzungen etc. sind durch langfristige Hersteller-Garantien abgesichert. Die Rücklagen haben sozusagen „Sparbuch – Funktion“.

Risikobetrachtungen
Wir haben unsere Planung nicht auf eine mittelfristige Verzinsung abgestellt, sondern eher in Hinblick auf eine solide langfristige Absicherung unter Aspekten Vermögenserhalt, Alterssicherung, Tragbarkeit auch in schwierigen Zeiten[1].
„Eine gute Immobilie verursacht geringe Kosten über die gesamte Lebensdauer.“
Mittelfristige Betrachtungsweise (10 – Jahres - Rahmen)
Hinsichtlich der Beurteilung der Risiken der Tragbarkeit bei steigenden Zinsen und/oder Verschlechterung in der Vermietbarkeit haben wir hier verschiedene (ungünstigere) Alternativen aufgezeigt.
Selbst bei minimalen Mieterträgen  (16 CHF/m²) und der Annahme desolater Preisentwicklung (Verkaufspreis stagnierendem Niveau in 10 Jahren) ist die Situation  noch  zu halten.
Zur Preisentwicklung
Hinsichtlich der Erwartungen der Preisentwicklung bewegen wir uns im unteren Rahmen aktueller Prognosen auf mittlere Sicht.

[1] Z.B: Zur Not lässt sich die Wohnung auch allein durch den Kamin, Kachelofen heizen.


Aktuelle Publikationen zum Schweizer Immobilienmarkt:

10 – jähriges Baufirmen – Jubiläum - Elite Costa + Bau Art Thurgau

Elite Costa S.L, ältere spanische „Schwester“ der Bau Art Thurgau GmbH, feierte in diesem Jahr  ihr 10 – jähriges Baufirmen – Jubiläum.
Interview mit Gründer und Geschäftsführer Rudolf Gilgen

Autor: Heribert Holl

Das neu gegründete Unternehmen startete am 1.März 2004 in Alicante (Valencia, Spanien) mit der Grundsteinlegung zu einer Designer – Villa nach den Plänen eines renommierten Architekten. Das Haus liegt direkt am Strand einer malerischen Bucht bei Moraira. Es handelte sich zunächst um einen der ersten Vollziegelbauten an der Costa Blanca. Es war also mehr oder weniger ein „Experiment“. Jedoch hat auch hier - im feucht-warmen Mittelmeerklima - das traditionell am Bodensee erlernte Handwerk, seine Probe bestanden, wie Architekten und Bauherrenschaft dann mit Freude feststellen durften.

Nun ging es Schlag auf Schlag weiter: Es folgten weitere Ziegelbauten u.a. in Moraira, Denia, Alfaz de Pi...

Kontakte zum Xella – Konzern bescherten dann auch diverse Bauten aus Ytong®. Die Bandbreite reichte optisch von ausladenden modernen Villen mit Blick aufs Mittelmeer bis hin zu rustikal mit Naturstein verkleideten Fincas im Stil typischer mediterraner Landhäuser.

In 2005 folgte dann auch der Sprung nach Mallorca – 19 Villen in Santa Ponsa und weitere Bauten...

HH: Wie haben Sie die Immobilienkrise 2008 in Spanien erlebt?

R. Gilgen: Das Immobilen – Desaster machte sich schon weitaus früher bemerkbar. Seit 2000 stiegen die Preise von Jahr zu Jahr sprunghaft mit 2-stelligen Raten an. Geschürt wurde das ganze auch noch von den Banken, die Kredite wurden oft zu 100% und darüber vergaben. Man rechnete ja die künftigen Wertsteigerungen schon in den Kaufpreis mit ein. Völlig überzogene Preise waren nicht die einzige Folge. Viel schlimmer sogar: Überhitzte Spekulanten und Käufer in sonniger Ferienlaune lassen schnell jede Vorsicht ausser Acht. An der kleinen Badebucht von Javea gab es dann plötzlich mehr Maklerbüros als Kneipen und Eisdielen. Denen wurde so ziemlich  alles aus der Hand gerissen. Pfusch am Bau war die Folge. Teure Ferienhäuser und Hotels waren oft schon nach 2 oder 3 Jahren sanierungsbedürftig. Eine Bank hatte dutzende Baustellen „geerbt“.  Für sie sollte ich dann über hundert Ferienwohnungen, die noch im Rohbau-Zustand waren, fertigstellen. Die Mängel waren aber bereits schon zu diesem Zeitpunkt so gravierend, dazu noch eine völlig fehlende Infrastruktur, dass ein Abriss günstiger gewesen wäre.

HH: Wie hat sich das auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

R. Gilgen: Kaum! Wir hatten ausschliesslich Schweizer und Deutsche Bauherrenschaften. Das meiste Material haben wir aus Deutschland oder aus der Schweiz, Ytong® aus Frankreich, eingeführt. Unsere Klientel war erfreulicherweise durchgehend sachkundig und wusste den Mehraufwand zu honorieren. Probleme gab es allerdings, wenn es z.B.  darum ging, einen Spanische Architekten vom Nutzen einer Dampfsperre zu überzeugen.

HH: Warum haben Sie denn aufgehört in Spanien zu bauen?

R. Gilgen: Den letzten Bau haben wir in 2010 fertiggestellt. Danach passte das ganze Umfeld nicht mehr. Gemeinden, die kein Geld mehr hatten, ihre mittlerweile schon marode gewordene Infrastruktur zu reparieren, entvölkerte Stadtteile, Bauruinen an allen Ecken sind für Investoren nicht gerade einladend. Darüber hinaus: 25% Arbeitslosigkeit prägt auch  das Strassenbild. 


Manchmal ist weniger oft mehr!“

HH: Haben Sie in Spanien dazugelernt?

R. Gilgen: Ja! Man muss immer gut auf sein Werkzeug aufpassen!

Spass beiseite: Mehrere unserer Bauherren sind aus gesundheitlichen Gründen nach Spanien gezogen, wegen des milden, warmen Klimas (Rollstuhlfahrer, an Neurodermitis Erkrankte). Hier habe ich mich zum ersten Mal intensiver mit Bauhygiene beschäftigt! Punkte sind: schadstoffarme, biologische Baustoffe und ein behagliches Raumklima.

Weniger an der Küste als im Landesinneren haben ein extremeres Klima. Im Winter haben wir mittags in der Sonne durchaus Temperaturen von 25°C und mehr – nachts kühlt  es oft unter 0° ab. Wärmeverhalten von Baustoffen lassen sich hier besser beobachten. Baustoffe  unterscheiden sich voneinander u.a. durch unterschiedliche Wärme- Speicherfähigkeit, - Leitfähigkeit, Amplitudendämpfung u.a. Der vielzitierte U-Wert, der bei der Diskussion um die Energie-Effizienz so ziemlich für alles herhalten muss, ist nur ein Kriterium. Wichtiger ist z.B. die Speicherfähigkeit. Tagsüber speichert die Wärme die Sonnen – Energie und gibt die nachts ab. Ziegelmauerwerke sind in der Lage diese passive Sonnenenergie optimal zu nutzen. Der U-Wert ist nur ein Laborwert – Werte im Beharrungszustand, den man in der Wirklichkeit nie vorfindet. Wir konnten das energetische Verhalten unserer Neubauten so über einige Jahre hinweg beobachten. Die Auswertungen dann (unter realen Bedingungen) waren sogar noch verblüffender als erwartet. Sowohl Häuser an der Küste als auch im bergigem Hinterland erreichten tiefe Verbrauchswerte, die sie nach den rein theoretischen Berechnungen gar nicht haben dürften!  Wandaufbauten mit einem geringeren U-Wert (dicke Isolierung) schneiden hier – sogar signifikant – schlechter ab, als solche mit höherem U-Wert. Manchmal ist eben weniger oft mehr!

HH: Bauen Sie denn jetzt in der Schweiz anders als in Spanien?

R. Gilgen: Ja und Nein!

Ich bin ursprünglich Biologie – Lehrer von Beruf und bleibe dem Metier auch weiterhin treu. Beim Material (natürliche und chemisch unbehandelte Baustoffe) gibt es keinen Kompromiss.

Anders bei der Baukonstruktion:

In Südspanien ist die Hitze (sommerliche Kühlung) ein Problem!  In der Nordschweiz eher das Heizen im Winter. Daher liegt hier der Akzent stärker auf Dämmeigenschaften. Eine dicke monolithische Ziegelwand, mit Steinwolle gefüllt, ist optimal. Besonderes (teures) Wärmedämmglas wie wir es in Spanien eingebaut haben, brauchen wir hier dagegen nicht!

HH: Weiterhin viel Freude und Erfolg beim Bauen!
  
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Zum  Autor: Studium an der Ruhr – Universität – Bochum (Diplom – Ökonom)
Tätigkeit: Institut für regionale Wirtschaftspolitik
Deutsche Baurevision – Wirtschaftsprüfungsgesellschaft  AG
Geschäftsführer mehrerer KUM - Unternehmen